In den islamischen Ländern hat das Opferfest Eid al-Adha begonnen. Traditionell wird in vielen Familien ein Tier geschlachtet. Das Fest ist auch der Höhepunkt der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka.
Beim islamischen Opferfest (Eid al-Adha ) erinnern Muslime an diesem Freitag in aller Welt an Abraham, der als gemeinsamer Stammvater von Muslimen, Juden und Christen gilt. Im Mittelpunkt steht dabei die Barmherzigkeit Gottes. Deshalb geht es auch um Werte wie Hilfsbereitschaft, Freundschaft und Versöhnung.
Das Opferfest gilt als Höhepunkt der jährlichen Pilgerfahrt nach Mekka, der Hadsch, und wird von Muslimen auf der ganzen Welt gefeiert.
Abrahams Opfer – Elemente des Opferfestes
- Schlachtung eines Schafs oder eines anderen Opfertiers (Ziege, Kamel, Rind) nach religiösen Regeln
- 1/3 des Tiers geht an Bedürftige (in früherer Zeit war es für Arme oft die einzige Gelgenheit im Jahr, Fleisch zu essen), 1/3 an die Verwandtschaft
- Festmahl als Höhepunkt des Fests; dazu werden gereicht: Fleisch des geschlachteten Tieres, Pilav, Gemüse, Salat, Apfelsüßspeise
- Moscheebesuch
- Koranlektüre
- Verteilen von Geschenken
- Spenden für Bedürftige
Das Fest bezieht sich auf eine Geschichte, die auch die meisten Christen kennen: Abraham und seine Frau Sara, so berichtet der Koran genauso wie die Bibel, hatten keine Kinder. Deshalb zeugt Abraham einen Sohn, Ismael, mit einer Sklavin als Leihmutter. Später wird Sara doch noch selbst schwanger und gebiert Isaak.
Gott befiehlt Abraham, seinen eigenen Sohn Isaak zu töten als Opfergabe – und Abraham ist dazu bereit. In letzter Sekunde aber erscheint ein Engel Gottes und verhindert die Bluttat; Abraham opfert einen Widder an Stelle seines Sohnes.
Im Islam heißt Abraham Ibrahim und in der Version des Koran geht es nicht um Isaak, sondern um den Sohn der Magd, um Ismael. Denn Ismael gilt den Arabern als Stammvater. Das Opfer Abrahams/Ibrahims dient als Vorbild für das rituelle Opfern von Schlachtvieh am Opferfest.
Opferfest: Das große Fest
Das Schlachtopferfest wird auch “großes Fest” genannt, im Gegensatz zum “kleinen Fest” am Ende des Ramadan. Auf Arabisch nennt man es Id al-Adha, auf türkisch kurban bayrami.
Im gedanklichen Mittelpunkt des Opferfestes stehen die Hingabe des Menschen an Gott und das Vertrauen auf seine Barmherzigkeit. Muslime sehen in diesem Fest eine Art Vorerlebnis der Auferstehung.